Justizanstalt Klagenfurt (AT)
Architektenwettbewerb | 2020
Neubau Justizanstalt
Städtebau | Architektur
Durch die Positionierung des Gebäudekomplexes in der östlichen Hälfte des Grundstücks, ist der Zugang an der Kreuzung Josef-Sablatnig- Straße / Nessendorfer Straße realisierbar und eine spätere Erweiterung der Justizanstalt in Richtung Westen angedacht. Die Höhenentwicklung des Geländes in Richtung der im Süden gelegenen Autobahn ermöglicht es die Höhe des 3-geschossigkeit Hafttrakts mit den 2-geschossigen Baukörpern nahezu auf eine Höhe zu planen.
Der Gebäudekomplex gliedert sich in drei Hauptkörper, die in ihrer Höhenstaffelung dem natürlichen Geländeverlauf von Nord nach Süd folgen. Den Auftakt bildet Freigängerhaus mit angschlossenerder Eingangsschleuse und einem 2-geschossigen Riegel im Osten. Im Arbeits- und Verwaltungstrakt gewährleisten großzügige Einschnitte die Belichtung der innenliegenden Räume. Im Obergeschoss sind diese teilweise als begehbare Terrassen realisierbar. Die Restflächen dienen als Oberlichter für das darunterliegende Erdgeschoss. Der Mittelbau schafft die Verbindung vom nördlichen Gebäude zum 3-geschossigen Hafttrakt. Die Gruppierung der Nutzungen um die drei Innenhöfe ist klar strukturiert.
Die grau-bräunliche Sichtbetonfassade der Gebäude ist klar gerastert und wird durch die Fensteröffnungen rhythmisiert. Die bronzefarbenen Fensterlaibungen setzen Akzente und fügen sich in den natürlichen Farbkanon ein. Die Haftmauer und die Garagen werden als Kontrast mit einer sägerauen Bretterschalungsstruktur ausgeführt.
Der Arbeits- und Verwaltungstrakt, die Eingangsschleuse und das Freigängerhaus bilden den nördlichen Abschluss zur Josef-Sablatnig–Straße. Der Anlieferungsbereich und der Wirtschaftshof, sind direkt an die Eingangsschleuse angegliedert und bieten auf kurzem Weg eine effektive Erschließung. Die Verbindung der drei Baukörper bildet der thermisch geschlossene Hauptgang, der den südlich gelegenen Hafttrakt im mittleren der drei Geschosse anbindet.
Im Hafttrakt sind pro Geschoss ein Department mit jeweils vier Abteilungen und den dazugehörigen Nebenräumen untergebracht. Die Positionierung der Hafträume wurde so geplant, dass sie nie gegenüberliegen, damit verbale bzw. visuelle Kommunikation zwischen den Häftlingen nicht stattfinden kann, Sicherheitsgitter an den Fenstern verhindern das Herüberreichen von Gegenständen zwischen nebeneinanderliegenden Zellen.