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Wohnen und Arbeiten Ehinger Tor | Ulm

Ideenwettbewerb | 2011

Neubau eines Büro- und Wohngebäudes mit Gewerbeeinheiten

Städtebau | Architektur
Das städtebauliche Umfeld am Ehinger Tor ist durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Materialien, wie Sichtbeton, Klinker und Putzfassaden geprägt. Das dominierende Gebäude ist nicht, wie es der Name vermuten lässt das Ehinger Tor, sondern das Universum Center und die Überdachung der Bus- und Bahnhaltestelle. Das eigentliche Ehinger Tor ist von der Innenstadt kommend nicht wahrzunehmen. Um diese Fassadenvielfalt zu beruhigen und um einen Gegenpol zu dem massigen Universum Center zu bilden werden zwei klare Baukörper gewählt, die als großer, starker, in sich ruhender Gebäudekomplex wirken. Die zwei Körper sind durch eine Glasfuge miteinander verbunden und folgen in ihrer Ausformulierung dem Rahmenplan der Stadt Ulm.
Der Kopfbau nimmt die Kanten der Ehinger Straße und der Schillerstraße auf. Er führt diese in der Ehinger Straße aber nicht fort, sondern schwenkt ab, um nicht mit der Haltestellenüberdachung zu kollidieren. Durch dieses zurückweichen wird der Raum zwischen den Neubauten und der Haltestelle geöffnet. Der zweite Baukörper ist gemäß Rahmenplan zurückgesetzt und spannt so einen Platz zwischen Haltestelle und Neubau auf. Begrenzt wir dieser Platz durch den sich vorschiebenden Kopfbau. In Ost-West Richtung errichtet sich der Gebäudekomplex Grundstücksgrenzen. An der Ecke Schillerstraße / Ehinger Straße präsentiert sich der Kopfbau mit acht Geschossen und springt in seinem Verlauf Richtung Süden auf sechs Geschosse zurück, um in die anschließende Bebauung überzuleiten.
Der zurückgesetzte Körper hat sieben Geschosse, wobei das oberste als Staffelgeschoss ausgebildet ist. Der Komplex steht durch die bis auf den Boden durchgehenden Stützen und Wandpfeiler fest auf dem Boden, was den monolithischen Charakter stärkt. Rück- und Höhenversprünge schieben sich aus den Bauwerken, ohne dass sie an ihrer Körperhaftigkeit verlieren. So erhalten die Gebäude die nötige Kraft und Schwere um als Gegenpol zu der umliegenden Bebauung zu bestehen.
Erschließung - Die Eingänge der Gebäude befinden sich auf der Nordseite bzw. zwischen ihnen und sind durch die Überstände der Bauwerke geschützt. Die Tiefgaragenzufahrt sowie die oberirdischen Stellplätze befinden sich auf der Südseite. Die Zufahrt zu den Untergeschossen beginnt im Außenbereich, um keine Fläche in den Gebäuden zu verlieren. Die Nord- und Südseite sind durch einen Durchgang zwischen den Neubauten verbunden. Dort befindet sich auch der Zugang zu den oberen Geschossen des Kopfbaus. Da die oberen Bereiche über der Hochhausgrenze liegen, wurde das Treppenhaus als Sicherheitstreppenhaus mit einem Laubengang ausgeführt. Der Eingang des zweiten Gebäudes liegt zwischen den Geschäften.
Im Erdgeschoss sind Läden/Gewerbe und eine Bankfiliale untergebracht. Im Bereich der Durchfahrt auf der Süd-Ostseite befindet sich der Müll- und Fahrradraum.
Die Geschosse 1 – 3 sind einer Büro- und Praxisnutzung vorbehalten. In den Geschosse 4 – 7 sind Wohnungen geplant - in den Geschossen 4 und 5 mit einer Größe zwischen 38 m² und 77 m². In den Geschossen 6 und 7 und im Staffelgeschoss sind größere bzw. Penthouse-Wohnungen mit großen Terrassen/Loggien vorgesehen. Die Wohnungen auf der Nord- und Ostseite haben Loggien, auf der Südseite treten Balkone hervor, die sich an die Fassadenstruktur anpassen.
Fassade | Materialität - Die Fassade orientiert sich in ihrem Erscheinungsbild am Historischen Ehinger Tor und ist als Lochfassade ausgebildet. Die Decken springen im Bereich der bodentiefen Verglasung zurück. Dadurch bekommt die Fassade Tiefe, Spannung und eine Richtung. Als Vorsatzschale für die Außenwände, Decken und Leibungen ist ein im Verband, fast fugenlos verlegter weiß/gelblich/grauer Naturstein vorgesehen.

Freianlagen
Im Norden entsteht zwischen den Neubauten und dem Dach der Haltestelle ein Platz. Um den urbanen Charakter zu verstärken stehen 8 m hohe Leuchtstelen in der Gebäudeflucht des Kopfbaus. Diese fassen den Platz zusätzlich, werten ihn auf und erhellen den bis dato eher dunklen Bereich. Auf der Südseite befinden sich 10 Stellplätze, ein Fahrradabstellbereich sowie die Tiefgaragenabfahrt. Sowohl auf der Nord-, als auch auf der Südseite ist der gleiche Bodenbelag vorgesehen.